von Jörg Steinbach (HNA Juni 2013)

Das Geschäftsprinzip der Restek Aktiengesellschaft ist ebenso einfach wie seit 38 Jahren höchst erfolgreich. „Wir machen alles selbst“, sagt Adrianus Elschot. Das sichert die kompromisslose Qualität, vor der sich Hifi-Enthusiasten und Fachleute seit Jahrzehnten verneigen. Wenn es um kritischen Hörgenuss, Ästhetik sowie extrem hohes technologisches Niveau geht und die Fans teurer Musikanlagen von „High End“ reden, dann kommt jenes Familienunternehmen ins Spiel, das seit 1977 in Fuldabrück-Dennhausen Audioprodukte der Spitzenklasse fertigt.
„Wir sind nach wie vor eine der bekanntesten Marken in diesem Bereich“, sagt Unternehmensgründer Elschot.
In Europa ist es heute schwieriger geworden, die selbst entwickelten, selbst konstruierten und in aufwändiger Handarbeit produzierten Luxusanlagen, die 50 000 Euro oder auch mehr kosten, zu verkaufen.
Die wichtigen Märkte für Restek sind heute in China, Japan und Russland.
Wer es in China zu etwas gebracht hat, „fährt einen Audi A8, hat Haushaltsgeräte mit deutschen Markennamen und hört Musik auf einer Restek-Anlage“, erklärt Elschot. In Russland, wo es auch viele Reiche gibt, dürfen die Fronten und Knöpfe der Geräte gern vergoldet sein. Ex-Staatschef Michail Gorbatschow bekam bei seinem Deutschland-Besuch 1989 von der Bundesregierung eine Restek-Anlage als Staatsgeschenk. So etwas wirkt nach.

Elektronische Geräte würden heute vielfach auf frühen Verschleiß hin gebaut. „Wir machen da nicht mit“, erklärt der Restek-Chef. „Einmal im Leben kaufen und später noch vererben“ würden seine Kunden die Audiogeräte.
Reparaturen und technische Modernisierungen sorgen dafür, dass der satte Klang ein Leben lang hält. Für Liebhaberstücke wird heute mehr Geld geboten, als die Geräte vor Jahrzehnten gekostet haben.

restekDass die edlen Musikanlagen auch in Zukunft stets auf den neuesten technischen Stand gebracht werden können, dafür bürgt Sohn und Restek-Aufsichtsratsvorsitzender Dirk Elschot (45), der das Unternehmen künftig führen wird.

Restek-Vorstandsvorsitzender Adrianus Elschot mit einer „Dirigent“: Eine Fernbedienung steuert alle Audiogeräte des Edelherstellers. „Handmade in Kassel – Germany“ steht auf den Geräten, die in sorgfältiger Handarbeit in Fulda-brück gefertigt werden. Foto: Koch

Hintergrund - Aus dem Studentenjob wurde ein weltbekanntes Unternehmen

Ende 1975 startete Restek Elektronik. Adrianus Elschot und sein inzwischen aus der Firma ausgeschiedener Studienkollege Bernd F. W. Hugo bastelten aus Mangel an Studentenjobs an elektronischen Anlagen, um Marktlücken auszufüllen. Als die beiden Elektroingenieure auf einer Hifi-Messe hochqualifizierte Lautsprecher vorstellten, begann die Erfolgsgeschichte.Zeitweise gab es 85 Beschäftigte, wurden neben den High-End-Geräten auch Elektrofahrzeuge und elektronische Regler produziert. Heute beschränkt sich Elschot, der aus Holland zum Studium nach Kassel kam und bis heute seinen niederländischen Pass hat, wieder auf das Kerngeschäft. Lautsprecher werden nicht mehr gebaut, mit 17 Mitarbeitern wird ein Jahresumsatz von rund einer Million Euro erwirtschaftet. Restek verbaut keine Elektronik aus Fernost und hat selbst für Schrauben und Blechverarbeitung regionale Zulieferer.
„Das stärkt die Region“, sagt der Chef. 70 Prozent Umsatz werden mit dem Verkauf von Neugeräten erzielt, 30 Prozent kommen aus dem Reparatur-und Modernisierungs-Service. Bis heute garantiert Restek für alle jemals gefertigten Audiogeräte Ersatzteile, Reparaturen und Updates, und das soll auch so bleiben. Elschot sieht das als „eine Verpflichtung unseren Kunden gegenüber“.